Über mich
Ich will schreiben und wenn ich dazu Gelegenheit finde, bin ich zufrieden. Nicht nur irgendetwas, natürlich; denn das Schreiben – neben der Schönheit der Resultate und der Freude am konzentrierten Tun – ist selbst das Ergebnis von Lernen und Einsicht und persönlichem Wachstum. Es war schwer, so weit zu kommen. Und das möchte einen doch zum Gedanken führen, dass es der Seele insgeheim immer schon darum gegangen ist, weil sie dem Bewusstsein aufgetragen hat, Hemmnis um Hemmnis zu überwinden.
Man wird dabei vielleicht ein bisschen alt. Oder hat einfach gelernt, nur noch auf die Sache zu merken und das phantasierte Leben eines Schriftstellers zu vergessen. So musste ich die Dreißig doch um ein gutes Stück überschreiten, um endlich künstlerisch tragfähigen Grund zu finden. Aber es hat sich ausgezahlt.
In der Lyrik zählen für mich Symbolik so gut wie Anschaulichkeit der Beschreibung, wobei sich das Ich hier eher durch die Lücken und Ritzen stehlen muss (nicht, dass es je verschwinden könnte), und es zählen langabgewogene, genau geatmete Rhythmen. Gereimt wird nicht, und Hölderlin ist der Größte.
Der Roman dagegen ist zu einer schlimmen Bodenständigkeit verurteilt, ist expressiv, witzig, gut erzählt und wahrscheinlich – als der Gegenwart zugewandt – ein Hort des Bösen. Allerdings liebe ich auch Metaphern, und irgendwo in ihnen muss das Rettende wohnen.
Man muss hier nicht glauben, sondern sehen. Von einer solchen Gewissheit getragen, schreibt sich, mit ausreichend Geduld, am Ende alles von selbst.